PAUL BOLDT
VORMORGENS
Schneeflocken klettern an
den Fensterscheiben,
Auf meinem Schreibtisch
schläft der Lampenschein,
Und hingestreute Bogen, weiß
und rein,
Ich wollte wohl etwas von
Versen schreiben.
Der Tag ist nah. Die
Jalousien schurr’n,
Die letzten Sterne torkeln
von den Posten.
Der Tag ist nah, den
unbesternten Osten
Bevölkern Morgenwinde schon
purpurn.
Und mich bewachsen Abende,
beschatten
Die Jahre! O ich dunkle ein.
Das Gas singt in den Gassen
Litanein,
Daß meine Augen so sehr früh
ermatten.
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