PAUL BOLDT
DAS GESPENST
Wie weiß der Sommer ist! Wie
Menschenlachen,
Das alle Tage in der Stadt
verschwenden.
Häuserspaliere wachsen hoch
zu Wänden
Und Wolkenfelsen, die mich
kleiner machen.
In tausend Straßen liege ich
begraben.
Ich folge dir stets ohne
mich zu wenden.
O hielte ich dein Antlitz in
den Händen,
Das meine kranke Augen vor
sich haben.
Ich küßte es. Es küßte mich
im Bette —:
— Versprich, daß du mich
morgen nicht mehr kennst!
— Bist du nachts fleischern
und ein Taggespenst?
— Du locktest es ins Netz
deiner Sonette.
— Junger Polyp, dein Mund
ist eine Klette.
— Er wird dich beißen, wenn
du ihn so nennst.
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