WILHELM
KLEMM
SEHNSUCHT
O Herr, vereinfache meine Worte.
Laß Kürze mein Geheimnis sein.
Gib mir die
weise Verlangsamung.
Wieviel kann beschlossen sein in drei Silben!
Schenk mir die
glühenden Siegel,
Die Knoten die
Fernstes verknüpfen,
Gib den Kampfruf
aus den heimlichen Schlachten der Seele,
Laß quellen
den Schrei aus grünen Waideskehlen.
Feuersignale, über Abgründe geblinkt,
Botschaften, in fremde Herzen gehaucht.
Flaschenposten im Meere der Zeit,
Aufgefangen nach vielen Jahrhunderten.
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