PAUL BOLDT
DIE SCHLAFENDE ERNA
Auf einer Ottomane aus Mohär
Liegt sie in Seidenröcken,
eine Truhe
Voll Nacktheit, und ich
denke voll Unruhe
An dein Geheimstes — schönes
Sekretär.
Die Frauen tuen Wundervolles
in die Seide.
Am Knie beginnt es. Ich will
es auspellen,
Wenn Küsse summen nach
hautsüßen Stellen
Im Bett, daß wir nicht
schlafen können beide.
Du großes Mädchen, die noch
kleinen Brüste
Schmücken dich mir. Auf den
geheimen Schmuck
Hast du die linke weiße Hand
gelegt;
Ich dachte: Soll die eine,
die sie trägt —
Die schwarze Blume welken
von dem Druck?
Und nahm die Hand weg, die
ich leise küßte.
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