PAUL BOLDT
FRIEDRICHSTRASSENKROKI
3 UHR 20 NACHTS
Die Friedrichstraße trägt
auf Stein
Die blassen Gewässer des
Lichtes.
Die Dirnen umstehn mit Hirschgeweihn
Die Circe meines Gesichtes.
Ich schaue: — Der Träume
Phosphor rinnt
In zwei, vier Menschenaugen
neu.
— Wie eine Katze springt,
gefleckt, der Wind
Zwischen des Asphalts
Lichterstreu
Und trägt den fetten, weißen
Rauch
Im Maul den jungen Winden ins
Nest.
Er faßt die Dirnen an den
Bauch
Und klemmt die dünnen Röcke
fest.
— Da sind Gesichter, lachen
nett,
Daß alle Zähne blecken
müssen;
Die Louis zeigen ihr
Skelett,
Louise läßt mich ihres
küssen.
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