KREUZBERG 1
Blaßmond hat Hall und Dinge grau geschminkt.
Das Wundern lernte selbst der karge Greis,
Der unten, auf der Bank, im engsten Kreis
Vor sich den mageren Spazierstock schwingt.
Da liegt die große Stadt: schwer, grau und
weiß,
Ein Rauchen, Greifen, Atmen, daß es stinkt.
Eh sie dem heil'gen Tag das Dunkle wild
entringt,
Erwachen Nerventräume, blaß und heiß.
Fort mit dem süßen Blick! Fort mit
dem Kusse!
Hörst du die roten Nacht- und Not- Alarme?
Die heißen, blassen Träume sind verstreut.
Mir stehen riesige, liebes-, hasseswarme
Gebäude zu durchwandern weit bereit.
Da unten rollen meine Autobusse!
KREUZBERG 2
Wir
schleifen auf den müdgewordnen Beinen
Die
Trägheit und die Last verschlafner Gierden.
Uns welkten
(ach so schnell!) die bunten Zierden.
Durch
Dunkliges kriecht geil Laternenscheinen.
Im Trüben
hat ein träger Hund gebollen.
Auf Bänken
übertastet man die Leiber
Zum Teile
gar nicht unsympathscher Weiber.
Die
schaukeln noch - wir wissen, was wir wollen.
Du gähnst
mich an - in deinem Gähnen sielt
Sich
halbverfaulte Geilheit. Hundgebelle.
Und durch
das überlaubte Dings da schielt,
In Stein
gemetzt, der Bürgermeister Zelle.
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