JOHANNES R.
BECHER (1891-1958)
ÜBER DAS SONETT
ÜBER DAS SONETT
Ich hielt
gar lange das Sonettgeflecht
für eine Form, veraltet und verschlissen,
die alten Formen habe ich zerrissen
und dichtete mir neue, schlecht und recht.
Die neuen Formen, waren sie denn echt?
Und prägten sie der neuen Zeit Gewissen?
Die Form zu ändern all zu sehr beflissen,
ward ich dem neuen Wesen nicht gerecht.
Wenn ihr die alten Formen so zerbrecht
und wenn ihr meint, ein neues Formgepräge
nur täte not, die alte Form sei träge
und durch Gebrauch und Missbrauch abgeschwächt:
Bedenkt, die neuen Formen, die beginnen,
entstehen, uns kaum sichtbar und von innen.
für eine Form, veraltet und verschlissen,
die alten Formen habe ich zerrissen
und dichtete mir neue, schlecht und recht.
Die neuen Formen, waren sie denn echt?
Und prägten sie der neuen Zeit Gewissen?
Die Form zu ändern all zu sehr beflissen,
ward ich dem neuen Wesen nicht gerecht.
Wenn ihr die alten Formen so zerbrecht
und wenn ihr meint, ein neues Formgepräge
nur täte not, die alte Form sei träge
und durch Gebrauch und Missbrauch abgeschwächt:
Bedenkt, die neuen Formen, die beginnen,
entstehen, uns kaum sichtbar und von innen.
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