YVAN GOLL
DER SALZSEE
Der
Mond leckt wie ein Wintertier das Salz deiner Hände,
Doch
schäumt dein Haar violett wie ein Fliederbusch,
In
dem das erfahrene Käuzchen ruft.
Da
steht für uns erbaut die gesuchte Traumstadt,
In
der die Straßen alle schwarz und weiß sind.
Du
gehst im Glitzerschnee der Verheißung,
Mir
sind gelegt die Schienen der dunklen Vernunft.
Die
Häuser sind mit Kreide gegen den Himmel gezeichnet
Und
ihre Türen bleigegossen;
Nur
oben unter Giebeln wachsen gelbe Kerzen
Wie
Nägel zu zahllosen Särgen.
Doch
bald gelangen wir hinaus zum Salzsee.
Da
lauern uns die langgeschnäbelten Eisvögel auf,
Die
ich die ganze Nacht mit nackten Händen bekämpfe,
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